Am 9. Januar 2013 wurden mitten am Tag im Zentrum von Paris die drei kurdischen Aktivistinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez mit jeweils drei Kugeln in den Kopf ermordet. Eine Reihe an Beweisen deutet darauf hin, dass dieses Attentat durch den türkischen Staat und seinen Geheimdienst veranlasst wurde. Der verhaftete Täter verstarb kurz vor Beginn des Mordprozesses in Paris.
Schlagwort: Kurdistan
Erdbeben in Türkei, Syrien und Kurdistan: Internationaler anarchistischer Solidaritätsaufruf!
Nachdem wir im Zuge der Erdbebenkatastrophe in der Türkei vor einigen Tagen bereits zu Spenden an den Kurdischen Roten Halbmond aufgerufen haben, gibt es nun einen Spendenaufruf aus der internationalen anarchistischen Bewegung, der von uns und unseren Schwesterorganisationen getragen wird.
Spendet für die Hilfsarbeit unserer anarchistischen Genoss:innen in der Türkei und des Kurdischen Roten Halbmonds! Nichts ist stärker als die Solidarität von unten!
Nach dem Erdbeben: Solidarität mit den Menschen in Kurdistan, Syrien und der Türkei!
Am Montag hat ein starkes Erdbeben die Grenzregion des syrischen und türkischen Staates sowie die autonome Verwaltungszone Nord-Ost-Syrien, besser bekannt als Rojava, erschüttert. In vielen Städten sind ganze Wohnblocks eingestürzt. Infrastruktur wurde massenhaft zerstört. Nach aktuellen Informationen hat eine hohe vierstellige Zahl an Menschen ihr Leben verloren. Zehntausende wurden verletzt. Hunderttausende sind obdachlos geworden. Es ist davon auszugehen, dass die Opferzahlen noch deutlich ansteigen werden, da die Bergungsarbeiten nur schleppend oder gar nicht vorangehen.
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Europäische anarchistische Erklärung: Am 7. Januar nach Paris in Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung!
Angesichts des Anschlags auf das kurdische Ahmet-Kaya-Kulturzentrum in Paris am 23. Dezember 2022 haben wir mit unseren europäischen Schwesterorganisationen eine gemeinsame Erklärung verfasst. Wir rufen dazu auf, sich als revolutionäre und anarchistische Bewegung am 7. Januar der Großdemonstration der kurdischen Bewegung in Paris anzuschließen und an der Seite unserer kurdischen Freund:innen Aufklärung und Gerechtigkeit für die Getöteten zu fordern. Niemand ist vergessen!
Anschlag auf kurdisches Kulturzentrum in Paris: Aufklärung & Gerechtigkeit gibt es nicht mit dem Staat!
Am Freitag hat ein bewaffneter, 69-jähriger französischer Faschist in Paris einen Anschlag auf das kurdische Ahmet-Kaya-Kulturzentrum verübt. Drei kurdische Aktivist:innen – Emine Kara, M. Şirin Aydın und Abdurrahman Kızıl – wurden dabei ermordet. Danach stürmte der Attentäter einen kurdischen Friseursalon, wo er von unbewaffneten, mutigen Menschen überwältigt und entwaffnet wurde.
Dieses Attentat stellt einen gezielten Angriff auf die kurdische Gemeinschaft von Paris dar. Die Getöteten sind allesamt langjährige Aktivist:innen der revolutionären kurdischen Bewegung. Wir trauern um sie und senden ihren Familien und Genoss:innen unsere Solidarität.
In den vergangenen Tagen trugen tausende Menschen in Paris und anderswo ihre Wut über die Morde mit großer Entschlossenheit auf die Straßen. Die Wut ist berechtigt und wir teilen sie. Wieder sind die Leben kurdischer Revolutionär:innen in Paris ausgelöscht worden. Nur wenige Tage bevor sich am 9. Januar 2023 das Massaker von Paris, die Ermordung der drei Aktivist:innen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez durch den türkischen Geheimdienst im Jahr 2013 zum 10. Mal jährt.
Das Massaker von 2013 ist nie vollständig aufgeklärt worden. Zu tief sind die Verstrickungen des französischen Staates mit dem Erdogan-Regime. Auch bei diesem jüngsten Anschlag sind noch viele Fragen offen wie kurdische Medien betonen.
Wir fordern eine vollständige Aufklärung der Tat, insbesondere ob doch wieder Spuren in die Türkei führen. Mögliche Menschen im Hintergrund müssen zur Verantwortung gezogen werden – nur dann kann es Gerechtigkeit geben. Doch wir wissen, dass wir dabei auf Polizei und Staat nicht vertrauen dürfen. Der französische Staat wie auch die Bundesrepublik sind NATO-Bündnispartner des Erdogan-Regimes. Nach Außen unterstützen sie die Türkei in ihren imperialistischen Bestrebungen und Angriffen auf die kurdische Selbstverwaltung. Im Inneren versuchen sie als Handlanger der türkischen Regierung die kurdische Bewegung zu unterdrücken – da kann Annalena Baerbock so oft “Hass” verurteilen wie sie will.
Die einzige Hoffnung auf Aufklärung kommt von unten. Wir müssen Druck auf den Staat aufbauen, in Frankreich wie in Deutschland. Es ist die Pflicht aller revolutionären Kräfte, solidarisch an der Seite der kurdischen Bewegung in diesem Kampf zu stehen, der auch unserer ist.
Gehen wir deshalb mit unseren kurdischen Freund:innen bei lokalen Mobilsierungen auf die Straße. Erheben wir gemeinsam unsere Stimme für Aufklärung und Gerechtigkeit! Die Ermordeten sind unvergessen! Sehîd Namirin!