Heute vor 169 Jahren, am 14. Dezember 1853, wurde der italienische Anarchist und Revolutionär Errico Malatesta in Santa Maria Maggiore geboren.
Seit seiner Jugendzeit beteiligte sich Malatesta an verschiedenen sozialen Kämpfen. So wagte er beispielsweise zusammen mit anderen Anarchist:innen im Jahr 1877 einen Aufstand in der Region Kampanien, der aber von den Truppen der Regierung niedergeschlagen wurde. Nach einer Zeit im Gefängnis folgte eine von vielen Perioden seines Lebens, in denen er aus seiner italienischen Heimat ins Exil flüchten musste.
Anfangs noch ein Verfechter der “Propaganda der Tat” wandte sich Malatesta später von dieser Strategie ab und befürwortete einen organisierten Anarchismus. Obwohl er die Beteiligung der Anarchist:innen in den Gewerkschaften unterstützte, grenzte er sich von der Idee ab, die Gewerkschaftsbewegung alleine könne die soziale Revolution durchsetzen. Dagegen unterstütze er die Formierung eigenständiger anarchistischer Organisationen an der Seite der Gewerkschaften.
Im Laufe seines Leben schrieb Malatesta für viele Publikationen der anarchistischen Bewegung und gründete selbst mehrere Zeitungen. In seinen Artikeln und Aufsätzen formulierte er wichtige anarchistische Gedanken und Prinzipien in einer Klarheit, die damals wie heute vielen Menschen einen Zugang zu revolutionären Ideen erlaubte.
Durch seine intensive Schreib- und Organisierungstätigkeit und seine vielen Reisen und Exilaufenthalte in unterschiedlichen Teilen der Welt prägte Malatesta über Jahrzehnte die anarchistische Bewegung in Italien, in Europa und darüber hinaus.
Gegen Ende seines Lebens erlebte Malatesta den Aufstieg des italienischen Faschismus und in diesem Zuge die wachsende Repression gegen die revolutionäre Bewegung und Presse. Dennoch versuchte er weiter, die anarchistische Idee zu verbreiten bis er schließlich im Jahr 1932 an einer Lungenkrankheit starb.
Sein außergewöhnliches Leben und sein Kampf für eine herrschaftsfreie Gesellschaft sind auch heute noch für viele Menschen weltweit eine Inspiration. Wir möchten Errico Malatesta deshalb heute gedenken.