Veranstaltung in Mannheim: Sudan zwischen Diktatur, Revolution & Krieg

Kolonialherrschaft, Militärdiktaturen, Umstürze – wie viele andere Länder Afrikas hat auch der Sudan eine lange Geschichte von Ausbeutung und Unterdrückung. Doch im Jahr 2018 schlugen die Menschen im Sudan aus eigener Kraft ein neues Kapitel auf. Sie formierten eine beeindruckende Widerstandsbewegung, die sich gegen das alte Militärregime erhob. Viele Menschen setzten ihre Hoffnung auf eine Revolution von unten. Graswurzelbewegungen und Nachbarschaftsinitiativen sollten Vorbilder sein für eine solidarische und demokratisch organisierte sudanesische Gesellschaft. Dann kam das Jahr 2023 und mit ihm der Krieg. Seitdem befinden sich die fortschrittlichen und revolutionären Kräfte des Landes in der Zange zwischen vor allem zwei reaktionären militärischen Fraktionen. Tag für Tag spitzt sich die humanitäre Katastrophe weiter zu.

Trotzdem wird über den Sudan in Politik, Medien und Gesellschaft kaum gesprochen. Deshalb laden wir zu einer Infoveranstaltung am Wochenende der Anarchistischen Buchmesse in Mannheim ein. Mit einem Vortrag schauen wir auf die geschichtlichen, politischen und wirtschaftlichen Hintergründe der aktuellen Ereignisse. Außerdem geben wir einen Einblick in die Arbeit der revolutionären Widerstandsbewegung.

Die Veranstaltung findet wie andere im Bundesgebiet im Rahmen der Solidaritätskampagne für sudanesische Anarchist:innen statt. Sie sind wie unzählige andere Menschen gezwungen, aus dem Sudan zu fliehen. Um sie zu unterstützen, werden wir an diesem Abend Spenden sammeln.

Also kommt vorbei, wir freuen uns auf euch!

Anarchistische Erklärung zum 1. Mai 2024: Kein Ausweg ohne Revolution!

138 Jahre ist es her, da traten am 1. Mai 1886 die Arbeiter*innen von Chicago in den Generalstreik. Sie forderten den 8-Stunden-Tag. Die Reaktion des Staates war unerbittlich und brutal. Die Proteste wurden niedergeschlagen und acht Anarchisten, die die Bewegung angeführt hatten, wurden zum Tode verurteilt. Aus Solidarität mit ihnen gingen auf der ganzen Welt Arbeiter*innen auf die Straße und streikten. Der 1. Mai wurde zum internationalen Kampftag der Arbeiter*innenklasse auserkoren. In vielen Ländern gelang es den Arbeiter*innen in den Jahren danach, den 8-Stunden-Tag zu erkämpfen und sich ein Stück ihres Lebens von den Kapitalist*innen zurückzuholen.

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Heraus zum 1. Mai 2024!

Der 1. Mai steht vor der Tür. Entstanden in Erinnerung an fünf hingerichtete anarchistische Arbeiterführer aus Chicago, ist dieser Tag seit nun mehr über 130 Jahren der internationale Kampftag der Arbeiter:innenklasse – unserer Klasse. Der Tag, an dem wir Ausgebeuteten und Unterdrückten uns auf der ganzen Welt die Straße nehmen, um für unsere Rechte einzustehen. Angesichts der aktuellen Krisen und der umfassende Angriffe auf unsere Lebensbedingungen scheint gerade die Verteidigung unserer erkämpften Rechte umso dringlicher denn je.

Doch es kann nicht nur um die Verteidigung unserer Rechte gehen. Und wenn wir zurückblicken auf die vom Staat ermordeten Genossen vom Chicagoer Haymarket, dann sehen wir, dass es auch nie nur darum ging. Schon immer war der 1. Mai ebenso der Tag, an dem wir unseren Ruf nach einer wirklich anderen, einer freien Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung, erhoben haben. Denn solange Staat und Kapitalismus unsere Leben beherrschen, wird es niemals echte Freiheit oder ein gutes Leben für alle geben.

Auch in diesem Jahr werden auf der ganzen Welt viele Millionen von Menschen zum 1. Mai auf die Straße gehen. In unserer Region finden in fast allen größeren Städten revolutionäre Demonstrationen, Kundgebungen, Blöcke auf Gewerkschaftsdemonstrationen oder Straßenfeste statt. Viele von ihnen werden von der anarchistischen Bewegung organisiert. Auf anarchismus.de findet ihr eine Liste dieser Aktionen. Schließt euch an!

Auch unsere Lokalgruppen organisieren einige der Aktionen mit oder beteiligen sich an ihnen. Denn der Kampf für die soziale Revolution kann nur organisiert geführt werden. Also kommt gerne bei euch vor Ort auf die Genoss:innen zu und sprecht sie an. Für eine organisierte anarchistische Bewegung! Alle heraus zum 1. Mai! Wir sehen uns auf der Straße!

Veranstaltungsreihe der Plattform in Düsseldorf

Die Plattform ist eine bundesweit organisierte, anarchistische Föderation. Wir sind in verschiedenen gesellschaftlichen Kämpfen aktiv, um am Aufbau einer breiten revolutionären Bewegung mitzuwirken, die in der Lage ist, dieses System zu stürzen. Bisher gibt es Lokalgruppen unserer Organisation in Leipzig, Berlin, Hamburg, dem Ruhrgebiet, Köln und Trier.

In Düsseldorf sind wir noch nicht vertreten. Aber das wollen wir ändern! Im Mai und Juni wird es daher eine Veranstaltungsreihe mit insgesamt vier Veranstaltungen geben, zu denen wir zusammen mit Genoss:innen vor Ort einladen.

    • 5. Mai, 16 Uhr: Vortrag & Diskussion zur Geschichte des 1. Mai
    • 19. Mai, 16 Uhr: Vortrag & Diskussion zum Rechtsruck in Argentinien, Spanien & Deutschland mit argentinischen und spanischen Genoss:innen
    • 9. Juni, 16 Uhr: Vortrag & Diskussion zur feministischen Bewegung in Argentinien mit einer argentinischen Genossin
    • 30. Juni, 16 Uhr: Vorstellung der Plattform & Diskussion über den Aufbau einer Lokalgruppe in Düsseldorf

Alle Veranstaltungen werden im Gewerkschaftslokal der Freien Arbeiter*innen-Union Düsseldorf stattfinden, dem V6 in der Volmerswerther Straße 6. Wir werden die Gelegenheit auch nutzen, um Spenden für den Erhalt dieses wichtigen Lokals zu sammeln.

Wir freuen uns, euch bei den Terminen zu sehen!

Druckmaterial der Sudan-Kampagne ist da!

In der neuen Etappe unserer internationalen Kampagne für die sudanesischen Anarchist:innen wollen wir sie noch deutlich stärker lokal in unserer Region verbreiten. Dafür haben wir in den letzten Wochen Plakate, Flyer und Aufkleber drucken lassen, die wir in kleinen Mengen in politischen Räumen überall in unserer Region verteilen wollen, um die Kampagne vor Ort sichtbar zu machen.

Dafür sind wir auf eure Hilfe dringend angewiesen: Ihr kennt einen Raum in eurer Stadt, in dem die Leute unbedingt noch von der Solidaritätskampagne hören müssen? Schreibt uns eine E-Mail an kontakt@dieplattform.org und wir schicken euch Material zu! Natürlich findet ihr die Materialien künftig auch auf den Infotischen unserer Lokalgruppen. Nehmt sie euch da gerne mit und hängt sie bei euch auf!

Hoch die internationale Solidarität!