Wandzeitung: Die Corona-Krise wirft Fragen auf…

  • Die Bundesregierung verkündet, dass in der Krise keine*r wegen Mietschulden seine Wohnung verlieren soll. Können wir das nicht auf Dauer beibehalten?
  • Wegen der Kontaktbeschränkungen werden Obdachlose in den Parks schikaniert, die in Gruppen zusammensitzen. Warum dürfen sie nicht einfach in den Hotels einziehen, die jetzt wegen der Krise leer stehen?
  • Wegen Corona wurden über Nacht ganze Wirtschaftszweige stillgelegt. Müsste da nicht auch die Energiewende zu schaffen sein?
  • Während des Lockdowns wurde unsere Gesellschaft von einem Bruchteil der Beschäftigten am Laufen gehalten. Warum teilen wir nicht die notwendigen Tätigkeiten vernünftig untereinander auf und müssen alle weniger arbeiten?
  • In Massachusetts fordern Arbeiter*innen von General Electric, statt Flugzeugmotoren Beatmungsgeräte herzustellen. In Marseille wandeln die Beschäftigten einer McDonald’s-Filiale ihren Arbeitsplatz eigenmächtig in eine kostenlose Essensausgabe für die Armen der Stadt um. Wann verlangen wir Kontrolle darüber, was wir wie herstellen?
  • In Sizilien plündern Leute Supermärkte, weil sie kein Geld haben, um zu bezahlen. Warum gibt es eigentlich diese Schaufensterscheiben, die uns von den Dingen trennen, die wir brauchen?

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Wir wurden nicht gefragt!

Das ist nichts neues, wir werden eigentlich nie gefragt. Trotzdem hat das in der aktuellen Situation weitaus gravierendere Folgen, als es im normalen Schulalltag der Fall ist. Wir sollen uns mit eiskaltem Leitungswasser ohne Seife gründlich die Hände waschen. Grundschüler*innen sollen Abstandsregelungen einhalten. Wir haben wochenlang keinen Unterricht gehabt und sollen jetzt zwei abiturrelevante Klausuren in der Woche schreiben. Ministerien und Behörden behaupten, sie wüssten genau, wie wir die besten Abschlusszeugnisse bekommen, was wir jetzt brauchen, um möglichst effektiv benotet werden zu können, wie wir das Versäumte am elegantesten kaschieren können. Aber wer sollte das besser wissen als die Betroffenen? Warum werden nicht wir Schüler*innen, unsere Eltern und Lehrer*innen gefragt? Wir werden von Behörden und Regierungen bevormundet, es wird über uns entschieden statt mit uns, wir werden eingeteilt und aussortiert und wenn wir viel Glück haben, werden wir aus den Medien oder von unseren Eltern über die Entscheidungen informiert. Sitzungen der Schüler*innenvertretungen werden verschoben oder fallen aus, damit ist auch die letzte (winzige) Partizipationsmöglichkeit verschwunden.
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#LeaveNooneBehind Kundgebung in Trier | Stella Nigra – Die Plattform Trier

Am 9. Mai fand eine Kundgebung der Gruppe Coloured Rain in Trier statt, für eine humane Asylpolitik, die Evakuierung der Lager an den EU Grenzen, wie das Lager Moria auf Lesbos, und eine sichere dezentrale und selbstbestimmte Unterbringung der Menschen hier in Deutschland.
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Alle Lager auflösen! Sichere Fluchtwege und sichere Unterkünfte: JETZT!

Heute geht der Hungerstreik von ColoredRain in Trier in den dritten Tag! Eine der zentralen Forderungen der Gruppe, die aktuell in Landau, Dresden und nun Trier streiken, ist die Evakuierung des Geflüchtetenlagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Die Menschen dort werden gezwungen unter extremen, menschenunwürdigen Bedingungen zu leben. Bei einer Ausbreitung des Coronavirus wären sie schutzlos, das Camp würde noch stärker zur Todeszone. Schon jetzt gibt es auch ohne Epidemie etliche Todesfälle durch die schrecklichen Bedingungen.

Das Evakuieren und Aufnehmen von rund 20.000 Menschen gilt für viele als „unmachbar“ – Doch das zu behaupten ist ein Unding, wenn gleichzeitig Erntehelfer*innen eingeflogen werden, und Tourist*innen Sonderflüge aus dem Urlaub zurück finanziert bekommen.

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Sie sind nur älter geworden – Ruhrkumpel erinnern sich

Vor hundert Jahren: bewaffneter Klassenkampf im Ruhrgebiet

Anmoderation »Sie sind nur älter geworden«

Der Film »Sie sind nur älter geworden« erzählt die Geschichte der bewaffneten Kämpfe im Ruhrgebiet im Jahr 1920. Zur Verteidigung gegen den Putsch reaktionärer Militärs um General von Lüttwitz und den Politiker Wolfgang Kapp hatten die Organisationen der ArbeiterInnenbewegung damals zu einem Generalstreik aufgerufen. An vielen Orten bewaffneten sich die Arbeiter, um den Generalstreik vor Übergriffen durch Freikorps und Reichswehr zu schützen. Im Ruhrgebiet
bildete sich eine regelrechte „Rote Ruhr Armee“.
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