Nach 181 Tagen: Alfredo Cospito beendet seinen Hungerstreik, doch der Kampf geht weiter!

Vor einer Woche hat der italienische Anarchist Alfredo Cospito nach 181 Tagen seinen Hungerstreik in der Abteilung für Gefängnismedizin des Mailänder Krankenhauses San Paolo beendet.

Alfredo, der wegen einem Bombenanschlag auf eine Polizeiakademie und Schüssen auf einen Atommanager im Knast sitzt, hatte am 20. Oktober des vergangenen Jahres diesen Streik begonnen, um gegen die verschärften Sonder-Haftbedingungen des Artikel 41bis und die ihm drohende lebenslange Freiheitsstrafe zu protestieren. 41bis wird normalerweise auf Angehörige der Mafia angewendet und erlaubt dem italienischen Staat, die Gefangenen massiv zu isolieren. Alfredo konnte und wollte diese unerträglichen Haftbedingungen nicht mehr hinnehmen und entschied sich deshalb zum Mittel des Hungerstreiks, den er für gut sechs Monate bis aufs Äußerste durchgehalten hat. Bereits jetzt hat sein Körper Schäden davon getragen, die vermutlich irreversibel sind.

Doch der Mut und Durchhaltewillen des Genossen hat sich nun ausgezahlt. Nachdem Medien auf der ganzen Welt über seinen Kampf berichteten und es eine breite, globale Welle der Solidarität mit ihm gab, hat das Verfassungsgericht in Rom “mildernde Umstände” anerkannt. Es ist davon auszugehen, dass das einige der schlimmsten Bedingungen der Haft aufheben wird. Dieser Erfolg ist das Ergebnis von Alfredos Entschlossenheit genauso wie der Solidarität aller Menschen, die sich in den vergangenen Monaten für ihn eingesetzt haben.

Es ist aber klar, dass mit diesem Sieg der Kampf noch nicht gewonnen ist. Noch immer sitzt Alfredo so wie viele andere anarchistische und revolutionäre Gefangene weltweit hinter den Gittern der Klassenjustiz. Für ihre Freiheit zu kämpfen ist die Pflicht jeder revolutionären Bewegung. Deshalb gilt es weiter Solidarität mit Alfredos Kampf und den Kämpfen aller anderen revolutionären und sozialen Gefangenen zu organisieren. Bis sie alle frei sind!

Nieder mit den Knästen!
Freiheit für Alfredo und alle anderen Gefangenen!

Solidarität mit den Massenkämpfen in Frankreich! Auf zum Generalstreik! (En bas en français)

Der Generalstreik am 23. März hat die seit Monaten andauernden Massenkämpfe in Frankreich auf eine neue Stufe gehoben. 3,5 Millionen Menschen beteiligten sich an Streikdemonstrationen im ganzen Land nachdem die Macron-Regierung ihre neoliberale Rentenreform per Dekret am Parlament vorbei durchgesetzt hatte.

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Drei Jahre nach Hanau

Drei Jahre nachdem ein Rechtsterrorist aus rassistischen Motiven neun Menschen in Hanau ermordete. Drei Jahre strukturelles Versagen und bewusste Untätigkeit der Behörden. Drei Jahre voll weiterer Stigmatisierung der Betroffenen durch Polizei und Politik. Drei Jahre und immer noch warten Betroffene und Angehörige auf lückenlose Aufklärung, Gerechtigkeit für die Ermordeten und Konsequenzen für die Verantwortlichen. Drei Jahre in denen sie und so viele andere an ihrer Seite nicht müde geworden sind, durch Aufklärungsarbeit und Gedenken gegen das Vergessen und die Vertuschung institutioneller Mitschuld anzukämpfen.

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Erdbeben in Türkei, Syrien und Kurdistan: Internationaler anarchistischer Solidaritätsaufruf!

Nachdem wir im Zuge der Erdbebenkatastrophe in der Türkei vor einigen Tagen bereits zu Spenden an den Kurdischen Roten Halbmond aufgerufen haben, gibt es nun einen Spendenaufruf aus der internationalen anarchistischen Bewegung, der von uns und unseren Schwesterorganisationen getragen wird.
Spendet für die Hilfsarbeit unserer anarchistischen Genoss:innen in der Türkei und des Kurdischen Roten Halbmonds! Nichts ist stärker als die Solidarität von unten!

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Was kommt nach Lützerath? – Anarchistische Perspektiven für die Zukunft der Klimabewegung

Obwohl Lützerath bereits geräumt ist, ist der Kampf um das kleine Dorf im Rheinland noch nicht vorbei – so erklären es zumindest manche Teile der Klimagerechtigkeitsbewegung. Sie treibt der Optimismus, vor allem aber wohl die fehlende Bereitschaft, die Niederlage anzuerkennen. Mit einem Blick auf die Übermacht des Staates und das Festhalten der Parteien am Bündnis mit dem Kohlekapital in Form von RWE müssen wir jedoch feststellen, dass die bittere Wahrheit lautet: Wir haben den Kampf um Lützerath längst verloren. Und selbst wenn es gelungen wäre, Lützerath zu verteidigen, hätte Deutschland niemals seine Klimaziele oder die 1,5°-Grenze eingehalten.

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