Aktuell laufen Arbeitskämpfe in verschiedenen Branchen. In einzelnen Sektoren wie bei den Erzieher:innen, dem Krankenhauspersonal oder bei der Post finden in viele Regionen Streiks statt. Die Kämpfe in den Betrieben sind ein entscheidender Schauplatz im Klassenkampf – in dieser Krise und darüber hinaus auch. Dennoch finden sie oft abseits der Kämpfe statt, in denen die radikale Linke sonst aktiv ist und finden selten Aufmerksamkeit in linkradikalen Kreisen. Wie also können wir diese Trennung überwinden und die aktuellen Arbeitskämpfe unterstützen?
Unsere Lokalgruppe im Ruhrgebiet hat in den vergangenen Wochen damit begonnen, Streikkundgebung und -demonstrationen zu besuchen, um ihre Solidarität mit den Streiks zu zeigen und öffentlich über die Betriebskämpfe zu berichten. Ein erster kleiner Schritt. Doch noch viel mehr wäre möglich. Hier sind einige Vorschläge:
- Geht bei euch vor Ort – wenn ihr Zeit habt – zu den Streikdemonstrationen. Informationen über die Streiktermine finden sich meist auf den Kanälen der Gewerkschaften. Sonst könnt ihr auch Kolleg:innen vor Ort deswegen ansprechen.
- Nehmt gerne auch Sachen mit, um die Stimmung vor Ort zu stärken. Viele Streikenden freuen sich schon über belegte Brötchen oder einen Kuchen.
- Kommt mit den streikenden Kolleg:innen vor Ort ins Gespräch und knüpft Kontakte. Fragt auch konkret danach, wie ihr ihren Kampf unterstützen könnt. Als Aufhänger für ein Gespräch bietet sich oft ein Flyer oder eine Zeitung an, die man verteilt. Einen Flyer von uns zum Runterladen findet ihr auf der Website der Plattform Ruhr. Der Link ist im Profil. Es sollte aber auch darum gehen, miteinander in die Diskussion zu kommen. Schließlich gibt es genug, was vielen Streikenden zu Recht an der Strategie der reformistischen Gewerkschaften sauer aufstößt. Hier sollten wir ansetzen und unsere Positionen offen vertreten.
- Macht öffentlich auf die Streiks aufmerksam, indem ihr Informationen über sie und die Stimmen der kämpfenden Kolleg:innen an der Basis über die euch zur Verfügung stehenden Kanäle (Social Media, Zeitungen, Veranstaltungen, im Freundeskreis) verbreitet.
- Wenn ihr in anderen Kämpfen wie Nachbarschaften, der Klimabewegung oder der feministischen Bewegung aktiv seid, dann versucht eine Verbindung zu den aktuellen Arbeitskämpfen herzustellen. Denn diese hängen immer eng mit den gesamtgesellschaftlichen Verhältnissen zusammen. Das kann beispielsweise durch eine Rede auf der Streikdemonstration funktionieren (hierfür einfach mal vor Ort anfragen). Oder in dem ihr streikende Arbeiter:innen als Redner:innen auf eure Mobilisierungen holt.
Auch wenn alle diese Dinge wichtig sind, können sie aber eines nicht ersetzen: Von der Unterstützung der Arbeitskämpfe anderer müssen wir uns auf eine Situation zu bewegen, in der wir selbst an unserem Arbeitsplatz Arbeitskämpfe zusammen mit unseren Kolleg:innen führen. Diskutiert deshalb vor allem auch mit euren eigenen Kolleg:innen, versucht gemeinsam Arbeitskämpfe zu initiieren und beteiligt euch aktiv an den aktuellen Streiks, wenn ihr in einer der kämpfenden Branchen arbeitet. Und werdet Teil einer stabilen Gewerkschaft wie der Freien Arbeiter*innen-Union!
Gemeinsam für eine breite Streikwelle und den Aufbau einer kämpferischen Arbeiter:innenbewegung!
Ein Gedanke zu „Arbeitskämpfe unterstützen! Aber wie eigentlich?“
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