Heute möchten wir euch das Buch “Konflikte und Niederlagen des Syndikalismus in Deutschland” von Helge Döhring vorstellen.
Die Geschichte des deutschen Syndikalismus, also des freiheitlich-sozialistisch und revolutionär gesinnten Teils der Arbeiter:innenbewegung hierzulande, ist im Gegensatz zu ihrem sozialdemokratischen und autoritär-kommunistischen Teils in außerordentlich geringem Maße erforscht. Selbst viele Anarchist:innen wissen heutzutage kaum etwas, über ihre ideologischen Vorgänger:innen und deren Kampf um einen Platz innerhalb der Arbeiter:innenbewegung und gegen den Kapitalismus. Dass es jedoch nicht einfach nur nett ist, sich damit auseinanderzusetzen, sondern sogar immens wichtig und hilfreich für den Kampf, den wir heute führen (müssen), beweist Döhring mit vielen seiner zahlreichen Werken zu diesem Stück deutscher Arbeiter:innen-Geschichte. Nicht zuletzt mit eben diesem 2022 im Verlag Edition AV erschienenen Buch.
Hierin arbeitet er relativ knapp und gut verständlich die zentralen Problemstellungen und Konflikte der syndikalistischen Bewegung von ihrer Entstehungszeit im Kaiserreich bis zum Ende der nationalsozialistischen Herrschaft auf. In einzelnen Kapiteln geht es zum Beispiel um die Auseinandersetzung der frühen Syndikalist:innen mit der SPD, um den Terror der DGB-Vorläufer gegen die Freien Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD) in der Weimarer Republik, um syndikalistische Abwanderungen zum Leninismus, aber auch um den inneren Zwist der FAUD.
Nahezu alle Kapitel bergen historische Erfahrungen, die Anarchist:innen und Syndikalist:innen auch heute noch in ähnlicher Form machen, und Erkenntnisse, die heutige strategische Debatten rund um Betriebsarbeit und Gewerkschaft bereichern können. All das gehört keineswegs in die sozialistische Mottenkiste, sondern stattdessen in das Bücherregal und Bewusstsein aller, die es sich heute zur Aufgabe machen, den freiheitlich-sozialistischen Kampf um den Aufbau einer revolutionären Arbeiter:innen- und Gewerkschaftsbewegung wiederaufzunehmen.
Wir sprechen daher eine uneingeschränkte Empfehlung für dieses tolle Werk aus. Es macht sich gerade zum Jahresende bestimmt gut als Geschenk für eure liebsten Genoss:innen und Kolleg:innen. Ihr könnt es für 18 Euro bei der Buchhandlung eures Vertrauens bestellen und erwerben.