Nach dem Erdbeben: Solidarität mit den Menschen in Kurdistan, Syrien und der Türkei!

Am Montag hat ein starkes Erdbeben die Grenzregion des syrischen und türkischen Staates sowie die autonome Verwaltungszone Nord-Ost-Syrien, besser bekannt als Rojava, erschüttert. In vielen Städten sind ganze Wohnblocks eingestürzt. Infrastruktur wurde massenhaft zerstört. Nach aktuellen Informationen hat eine hohe vierstellige Zahl an Menschen ihr Leben verloren. Zehntausende wurden verletzt. Hunderttausende sind obdachlos geworden. Es ist davon auszugehen, dass die Opferzahlen noch deutlich ansteigen werden, da die Bergungsarbeiten nur schleppend oder gar nicht vorangehen.

Das liegt vor allem daran, dass der türkische Staat nahezu keine Hilfe schickt, während die Menschen in den betroffenen Gebieten um ihr Leben, das ihrer Verwandten, Nachbar:innen und Bekannten kämpfen. Die betroffenen Gebiete werden vor allem von Kurd:innen bewohnt. Es scheint eine bewusste Entscheidung des faschistischen türkischen Staates zu sein, die ihm verhassten Kurd:innen sich selbst zu überlassen. Gleichzeitig gehen die türkischen Militäroperationen gegen Rojava weiter.

Das Erdbeben ist eine Naturkatastrophe. Doch dass der türkische Staat und die kapitalistischen Unternehmen in einer der erdbebengebeutelsten Regionen der Welt Häuser bauen lassen, die einfach in sich zusammenfallen, ist eine bewusste Entscheidung. Dass der Staat keine Hilfen liefert, sondern Bomben schickt, ist eine bewusste politische Entscheidung, die Menschenleben kostet und kosten wird. Wieder einmal zeigt sich der mörderische Charakter des Erdogan-Regimes.

Weil der Staat nicht hilft, helfen sich die Menschen selber. Die Solidarität von unten ist enorm. Das macht Hoffnung und ist doch noch viel zu wenig. Die betroffenen Menschen brauchen dringend Hilfe von außen, das berichten uns auch Genoss:innen aus der Türkei. Es ist beeindruckend, wie viel Hilfsbereitschaft sich schon jetzt auch bei uns in der BRD zeigt. Überall sind spontan Annahmestellen für Spenden entstanden, oft koordiniert von Menschen mit Familie in den betroffenen Gebieten. Die Solidarität von unten gegen die Katastrophe ist auch eine internationale. All das macht Hoffnung.

Wir möchten den Betroffenen und ihren Familien unser tiefes Mitgefühl aussprechen und wissen doch, dass Worte alleine gerade die Trauer vieler unserer Kolleg:innen, Nachbar:innen und Mitschüler:innen nicht wett machen. Wir möchten daher dazu aufrufen, die Hilfsaktionen bei euch vor Ort zu unterstützen und teilen auch den Spendenaufruf des kurdischen Halbmonds, der jetzt jeden Cent für die Hilfe vor Ort gebrauchen kann. Lasst grenzenlose Solidarität praktisch werden.

Heyva Sor a Kurdistanê e.V.
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