Vom 16.-18. September diesen Jahres veranstalteten wir bei unseren Genoss:innen in Leipzig anstelle unseres klassischen inhaltlich fokussierten Kongresses ein Präsenztreffen, das in erster Linie dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Vertiefen unserer Beziehungen diente. Dort wurde gemeinsam gekocht und gequatscht, aber auch intensiv diskutiert zu Themen wie der Auseinandersetzung mit patriarchalen Strukturen und Männlichkeit, digitaler Sicherheit und der Situation der Einmischungen in unseren Lokalgruppen. Einige von uns besuchten außerdem die Demonstration “Psychotherapie Mangelware” am Richard-Wagner-Platz während sich die anderen in Kleingruppen noch näher kennenlernten. Am Abend schauten wir uns eine Dokumentation über die sozialen Proteste in Chilé an. Trotz des eher lockeren Anspruchs an das Wochenende und der dementsprechend weniger stringenten Vorbereitung, war dieses Präsenztreffen sehr wichtig für unsere Organisation – nicht nur inhaltlich – sondern auch für unseren Zusammenhalt. Viele noch relativ neue Genoss*innen konnten dadurch in entspannter Athmosphäre die Gesichter hinter den Chat-Aliasen kennenlernen und sind sehr motiviert aus dem Treffen rausgegangen. Wir werden diese positive Erfahrung mitnehmen, und in Kombination mit unseren gesammelten Eindrücken auf dem Sommercamp der französischen Genoss*innen der UCL probieren auch in Zukunft mehr Fokus aufs Kennenlernen zu setzen, beispielsweise durch ein eigenes Sommercamp in 2023.
Monat: November 2022
“Den Faschismus stoppt man auf der Straße!” – Internationale anarchistische Erklärung zur Lage in Brasilien
Unser Vorwort: Seit der Präsidentschaftswahl am 30. Oktober herrscht in Brasilien, dem gröten Land Lateinamerikas, ein dauerhafter Ausnahmezustand. Anhänger:innen des faschistischen Ex-Präsidenten und Wahlverlierers Jair Bolsonaro, der die Legitimität des Ergebnisses immer wieder angezweifelt hat, mobilisieren zu Massenprotesten und fordern das Militär auf, die neue Linksregierung unter Lula mit einem Putsch abzusetzen. Dieser versucht sich gleichzeitig wenig glaubwürdig als Verteidiger der Armen und der Demokratie zu präsentieren. Angesichts dieser unübersichtlichen und gefährlichen Lage haben wir mit unseren Schwesterorganisationen aus Lateinamerika und anderen Teilen der Welt eine gemeinsame internationale anarchistische Erklärung verfasst, um einen klaren Standpunkt in dieser Situation deutlich zu machen. Wir freuen uns, wenn ihr sie lest, diskutiert und verbreitet.
Kein Fußbreit dem Faschismus! Kein Vertrauen in die Regierung! Den Faschismus stoppt man auf der Straße!
Angesichts der türkischen Angriffe: Verteidigt Rojava! Verteidigt die Revolution!
Seit Sonntag, dem 20.11.2022, beobachten wir entsetzt das nächste Kapitel der Aggression des türkischen Staates gegen die mehrheitlich kurdischen Regionen in Syrien und im Irak, vor allem gegen die autonomen Gebiete in Rojava. Seit einer Woche fliegt die türkische Luftwaffe zahlreiche Angriffe und wie so oft wird dabei nicht zwischen militärischen und zivilen Zielen unterschieden. So wurden neben Elektrizitäts- und Wasserwerken auch ein Krankenhaus bombardiert. Mehr als 30 Menschenleben haben die Attacken laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bis heute gekostet, die Zahl der Verletzten dürfte noch wesentlich höher liegen. Und ein Ende ist nicht absehbar. Auch eine Bodenoffensive steht wieder im Raum, die türkische Armee steht bereit, ebenso wie die islamistischen Banden, die schon die vergangenen Invasionen, zum Beispiel 2018 im Kanton Afrin, getragen haben.
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Überall patriarchale Gewalt? Gemeinsam weltweit kämpfen gegen Gewalt an Frauen und Queers!
Heute am 25. November ist der internationale Tag gegen patriarchale Gewalt. Ausgerufen wurde der Tag aufgrund der Widerstandskämpfe der drei Schwestern Mirabal gegen die Diktatur unter Rafael Trujillo in der Dominikanischen Republik. Nach monatelanger Folter wurden sie am 25. November 1960 getötet & der Tag wurde zum weltweiten Gedenktag an die drei Widerstandkämpferinnen.