Am 28. Juni 1969 wehrte sich eine wütende Gemeinschaft schwuler, lesbischer, bisexueller und trans Menschen in der New Yorker Christopher Street entschlossen gegen die queerfeindliche Schikane der Polizei. Die “Stonewall Riots” markierten den Ursprung der organisierten LGBTIAQ-Bewegung.
Doch auch 53 Jahre nach Stonewall besteht die Unterdrückung queerer Menschen weltweit fort. Sie zeigt sich in drakonischen Gesetzen, die immer noch in vielen Ländern herrschen und LGBTIAQ-Menschen nur für ihre Existenz mit dem Tod bedrohen. Sie zeigt sich in faschistischen Angriffen auf Pride-Veranstaltungen, wie wir sie zuletzt in Österreich und den USA gesehen haben. Sie zeigt sich im fundamentalistischen Terror eines islamistischen Attentäters, der letzte Woche erst in Oslo mehrere Menschen getötet hat. Sie zeigt sich aber genauso in der ständigen Ausgrenzung und Diskriminierung, die alle, die nicht in die engen Vorstellungen der Cis-Heterosexualität passen, immer wieder erleben müssen – auch dort, wo Gesetze formal Gleichberechtigung sichern sollen.
Es ist offensichtlich, dass es auch weiterhin einen Kampf für queere Befreiung braucht. Und es ist offensichtlich, dass ein sich freiheitlich gebender “Regenbogen-Kapitalismus” nie das Ziel sein kann. Für queere Befreiung zu kämpfen heißt zu kämpfen gegen den Staat, der queere Menschen unterdrückt, gegen das Kapital, das queere Menschen auf der ganzen Welt ausbeutet und gegen das Patriarchat, das die traditionellen Geschlechtervorstellungen aufrecht erhält.
Im Gedenken an Stonewall: Sie warfen den ersten Stein für queere Befreiung! Führen wir ihren Kampf weiter! Für eine radikale und klassenkämpferische queere Bewegung!
Zum Weiterlesen: Im vergangenen Jahr haben wir mit befreundeten anarchistischen Organisationen ein längeres Statement zum Jahrestag der Stonewall-Riots herausgegeben. Hier (https://www.dieplattform.org/2021/06/29/internationale-anarchistische-erklaerung-zum-52-jahrestag-der-stonewall-riots-gleichheit-und-freiheit-stehen-nicht-zur-debatte/) ist es nachzulesen.