Seit über einem Jahr ist der Dannenröder Forst im Norden Hessens bereits besetzt. Seit über einem Jahr wehren sich Aktivist*innen im Schulterschluss mit der lokalen Bevölkerung hartnäckig gegen die zerstörerischen Pläne der schwarz-grünen Landesregierung. Denn diese will eine Autobahn genau dort errichten, wo jetzt gesunder Mischwald steht und sich ein Wasserschutzgebiet befindet. Den Wald wollen sie deshalb roden, ein weiteres Stück intakter Natur vernichten, nur damit ein paar Konzerne ihre Waren ein bisschen schneller zu ihrem Zielort bringen können und so ihre Gewinne steigern können. Wieder einmal zeigt sich der zerstörerische Charakter des Kapitalismus, der die Maximierung von Profiten über Menschenleben und den Erhalt des Planeten stellt, mehr als deutlich.
Mittlerweile aber ist der Dannenröder Forst nicht mehr nur ein Stück Wald, das Staat und Kapital der Profitlogik dieses Systems opfern wollen. Schon jetzt ist der Danni ein Symbol, ein Symbol einer Klimabewegung, die nicht länger dem dreckigen Spiel der Herrschenden zuschaut, sondern sich wehrt und ihnen Barrikaden in den Weg stellt, wenn sie mit Rodungsmaschinen in den Wald vordringen wollen. Der Danni ist damit auch zu einem Symbol der Hoffnung für viele Menschen geworden, egal ob sie in der Nähe des Forst wohnen und direkt vom geplanten Bau der A49 betroffen sind oder am anderen Ende der Welt und sich dort der fortschreitenden Zerstörung der Umwelt entgegenstemmen.
Es ist deshalb nur logisch, dass die letzten Wochen, in denen der Staat versucht, die Rodung des Danni mit Hundertschaften gewalttätiger Polizist*innen durchzusetzen, Wochen energischen Widerstands im Wald waren.
Hunderte Menschen sind aus vielen Teilen des Landes in den Forst gekommen, um ihn angesichts der direkten Bedrohung zu verteidigen – zuletzt wieder am vergangenen Wochenende, an dem der massive Widerstand der Menschen jeden Rodungsversuch der Staatsmacht vereitelte. Und dass, obwohl mittlerweile klar ist, dass die Polizist*innen nicht davor zurückschrecken, selbst schwerste Verletzungen bei ihren Räumungsaktionen in Kauf zu nehmen.
Der Kampf um den Dannenröder Forst ist ein Scheidepunkt einer Klimabewegung, die im Jahr 2019 mit Fridays For Future einen gigantischen Aufschwung erlebt hat.
Jetzt zeichnet sich ab, ob die Bewegung sich stabilisiert und zu einer bleibenden Kraft wird, die den Herrschenden die Stirn bietet oder sich mit den Grünen auf eine grüngewaschene und um ein paar Jahre verzögerte Klimakatastrophe einigt.
Die Entwicklungen im Danni auf jeden Fall geben Hoffnungen, dass Letzteres nicht eintritt.
Der Widerstand muss also weitergehen, denn zurückweichen ist angesichts der Lage auf diesem Planeten keine Option.
Unterstützt deshalb bei euch vor Ort die Besetzer*innen, indem ihr mit anderen Solidaritätsaktionen organisiert, sammelt Kohle und Sachspenden für die Besetzung oder kommt direkt in den Wald, wenn ihr könnt. Und vergesst auch nicht die, die für ihren Einsatz vom Staat inmitten einer Pandemie in Gefängniszellen geschmissen werden, weil sie dem herrschenden Unrecht nicht einfach zusehen!
Lasst uns den Kampf um den Danni fortführen und ausweiten, indem wir an neuen Orten den Kampf für eine lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten entfachen!
Kein Fußbreit der kapitalistischen Zerstörung!
Solidarität mit allen Besetzer*innen! Gute Besserung allen Verletzten! Freiheit für alle Gefangenen!
Wald statt Asphalt!
Komitee Klimakämpfe